Die Bundesregierung hat den Vierten Monitoring-Bericht zur Energiewende unter dem Titel „Energie der Zukunft“ beschlossen. Demnach ist diese auf dem richtigen Weg. Die Expertenkommission, die die Bunderegierung 2011 zur Begleitung des Monitoring-Berichts eingesetzt hat, ist anderer Meinung. Der Energieverbrauch ist 2014 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, heißt es im Monitoring-Bericht. Der Energieverbrauch habe den niedrigsten Stand seit 1990 erreicht. Die Erneuerbaren seien Deutschlands wichtigste Stromquelle, der EE-Anteil liege erstmals über 30 Prozent. Die durchschnittliche Steigerung der Energieeffizienz zwischen 2008 und 2014 lag hingegen mit 1,6 Prozent unter dem im Energiekonzept vorgesehenen Wert von 2,1 Prozent. „Hier besteht weiterer Handlungsbedarf“, so der Bericht. Eine desaströse Entwicklung besteht hingegen im Verkehrssektor: Hier liegt der Endenergieverbrauch aktuell sogar rund 1,7 Prozent höher als 2005. Er sollte eigentlich um 10 Prozent sinken. Auch hier seien „weitere Anstrengungen erforderlich“, so die Bundesregierung.
Die Expertenkommission moniert außerdem in ihrer Stellungnahme, dass das zentrale Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, so „erheblich gefährdet“ sei. Angesichts von Defiziten in verschiedenen Bereichen sieht die Kommission „umfassende Handlungsnotwendigkeiten“. Das Tempo der Emissionsminderung in den wenigen Jahren bis 2020 gegenüber den bisherigen längerfristig angestrebten Minderungen müsse mindestens verdreifacht werden. Auch beim Primärenergieverbrauch sei zur Zielerreichung mehr als eine Verdoppelung der Reduktionsrate notwendig. Die Endenergieproduktivität müsste von 2015 an jedes Jahr um rund 3 Prozent zulegen.