Nach einem Hype bei Bau und Betrieb von Biodieselanlagen bis zum Jahre 2008 ist mittlerweile ziemliche Ruhe im Markt eingekehrt und die ehemals mittelständisch geprägte Industrie wird von Großkonzernen dominiert. EUROBSERV’ER hat kürzlich die neuesten Produktions- und Verbrauchszahlen veröffentlicht:
http://www.eurobserv-er.org/biofuels-barometer-2015/
Demnach hat Deutschland im Jahre 2014 1,9 Mio. to Biodiesel und fast 0,8 to Ethanol konsumiert, d.h. diese wurden den Kraftstoffen Diesel und Benzin beigemischt, neben 43.000 to Biogas-Kraftstoffen. Ein leichter Zuwachs gegenüber 2013.
Die großen Player bei Bioethanol sind die Südzucker-Tochtergesellschaft Crop Energies mit 1,2 Mio. to und Verbio AG mit 340.000 to Kapazität. Bei Biodiesel dominieren ADM Biodiesel mit 975.000 to, Verbio AG mit 450.000 to und Petrotec mit 185.000 to Kapazität.
Seit im Jahre 2008 eine stufenweise Besteuerung des vorher steuerfreien Biodiesels beschlossen wurde (angeblich eine Initiative aus der Mitte des Parlamentes, wenn man weiß wie der Lobbyismus in Berlin funktioniert reimt man sich zusammen, daß das so nicht stimmt; siehe auch ‚Energiewende oder Lobbyisten: wer gewinnt ?’ vom 22.04.15) sind die mittelständischen Hersteller reihenweise unter- oder einige wenige durch eine schmerzhafte Restrukturierung gegangen.
In dem bezeichneten Papier werden auch einige neue Entwicklungen im Bereich der Biokraftstoffe der 2. und 3. Generation dargestellt. Die USA haben sich hier gegenüber Europa einen großen Vorsprung erarbeitet, da Gelder für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dort einfacher zu bekommen sind (vorwiegend vom DOE, das jährlich Mrd. dafür zur Verfügung stellt) und der Amerikaner grundsätzlich risikofreudiger ist, so dass auch Börsengänge mit Technologien, die noch nicht voll ausgereift sind, stattfinden. In Europa nicht vorstellbar.