Der Fachverband Biogas meldet für das Jahr 2015 einen Zubau von 19 MW. Mit den flexibel einsetzbaren Kapazitäten, die bei Bedarf zur Verfügung stehen und nicht permanent abgerufen werden, kommt man immerhin auf 36 MW. Bis zum Bioenergie-Deckel der Bundesregierung bei 100 MW tut sich eine enorme Lücke auf.
Umso wichtiger ist es nun, dass von der Politik klare Signale für den Erhalt der Branche kommen. Für das auslaufende Jahr ist mit einem weiteren Rückgang der Arbeitsplatzzahlen zu rechnen, so der Fachverband Biogas. Die steigende Nachfrage aus dem Ausland kann das Inlandsgeschäft nicht kompensieren, so daß sich die Unternehmen auf die Anlagenertüchtigung und –optimierung, auf Wartung und Service spezialisieren.
Die Zubauzahlen unter dem Regime des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014 verdeutlichen die Probleme der Biogasbranche. Die meisten der rund 200 neuen Biogasanlagen in diesem Jahr sind Güllekleinanlagen mit einer elektrischen Leistung von nur 75 Kilowatt (kW), außerdem ein paar wenige größere Vor-Ort-Verstromungsanlagen auf Basis nachwachsender Rohstoffe und Wirtschaftsdünger sowie Abfallvergärungs- und Biomethan-Einspeiseanlagen.
Für die bestehenden knapp 9.000 Biogasanlagen, die teilweise seit 15 Jahren laufen und demzufolge in fünf Jahren aus dem EEG fallen würden, sind schnelle Anschlussregelungen von elementarer Bedeutung. Viele Betreiber überlegen heute, ob sich eine Investition in die Biogasanlage noch rechnet – oder ob sie im Zweifelsfall auf die letzten fünf Jahre Vergütung verzichten und dafür jetzt kein Geld mehr in die Anlage stecken. Ohne eine schnelle Anschlussregelung für Bestandsanlagen muss der Anlagepark zurückgebaut werden.
Aufgrund einer neuen Zählweise bzw. Interpretation von „Biogasanlage“, die jetzt sämtliche Anlagen plus Satelliten-BHKWs als eigene Anlage wertet, ergibt sich für Ende 2015 eine Gesamtanlagenzahl von 8.928 mit einer Leistung von 4.177 MW. Davon wiederum sind 3.739 MW arbeitsrelevant und 438 überbaut bzw. flexibel. Diese neue Statistik ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass mit einem realen Zubau von 19 MW/Jahr in Deutschland die technologische Weiterentwicklung der Biogasbranche nicht zu finanzieren ist.
Auch hier würgt die Bundesregierung wieder einmal mehr die Energiewende ab, aber Strom kommt halt einfach aus der Steckdose. Jetzt soll Hildegard Müller, Cheflobbyistin der fossilen Branche in Form des BDEW auch noch Vorstandsvorsitzende des abzuspaltenden Teils der RWE für den Bereich Erneuerbare werden, hier wird der Bock zum Gärtner gemacht !