Wir haben bereits mehrfach über die Macht der Lobbys, nicht nur in Deutschland, geschrieben. In letzter Zeit konnte man mal wieder eine Kampagne in allen Medien erleben, die sich mit der Überlastung der Netze durch Solarstrom beschäftigt. Von wem lanciert ? Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Darin heißt es daß Solarstrom Stromleitungen verstopfe. Den Verbraucher werde es teuer kommen. Wir sollen alle Angst bekommen. Zahlreiche netzstabilisierende Eingriffe seien nötig wegen eines „immensen Anstiegs an Sonnenstrom“. Die Verteilnetze wurden eben nicht zum Einsammeln von Strom aus Dachanlagen gebaut. Das spricht nicht gegen Solaranlagen, sondern nur dafür, dass die Stromnetze auf sämtlichen Ebenen angepasst werden müssen. Frankreich hat wenig erneuerbare Energie und fast nur Atomstrom – aber durchschnittlich drei Mal so lange Stromausfälle wie wir. Woher das wohl kommt ?
Hier ein paar Fakten:
1. Der Sommer ist Hochsaison von Solarstrom – das ist normal und planbar. Es kommt bei Hitze aber nicht mehr Photovoltaik-Strom, sondern etwas weniger. Der Wirkungsgrad von Solarzellen sinkt bei > 30°C.
2. Die bisherige Hitze schränkt die Kühlungsfähigkeit konventioneller (Atom-/Kohle-)Kraftwerke ein. Punkt. Man braucht aber einen Schuldigen und das ist die Photovoltaik, weil es bisher noch nicht gelungen ist in Deutschland eine vernünftige Lobby dafür aufzubauen.
3. Woher kommt der angeblich immense Anstieg an Sonnenstrom?
Seit der letzten Änderung des EEG werden in Deutschland kaum noch große Solarstromanlagen gebaut. Und die bereits im Netz eingebunden Anlagen produzieren die gleiche Menge wie vorher. Woher kommt die Dramatik ?
4. Hohe Kosten für Verbraucher?
Ja, es wird hohe Kosten für Verbraucher geben. Aber nicht, weil Solarstrom so teuer ist sondern weil die großen Stromerzeuger mit einem toten Geschäftsmodell die Preise anpassen MÜSSEN, damit der Aktionär noch seine Dividende bekommt. Der Großhandelspreis für Strom an der EEX in Leipzig war noch nie so günstig wie heute. Die Gewinne müssten eigentlich thesauriert werden um Kapital für den Rückbau der Atomkraftwerke zu sammeln, damit das am Ende nicht der Steuerzahler übernehmen muss.
Die Zahl sieht groß aus, doch Deutschlands Stromnetz arbeitet trotz aller Umwälzungen der Energiewende weiterhin vergleichsweise stabil: 2014 sei die Zahl der längeren Versorgungsunterbrechungen von mehr als drei Minuten weiter gefallen, teilte die Bundesnetzagentur mit.
- Registriert wurden knapp 174.000 längere Unterbrechungen nach 179.000 im Vorjahr. Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Erfassung 2006.
- Ein Grund sei das gemäßigte Wetter im vergangenen Jahr mit relativ weniger Extremwetterereignissen, erklärte Behördenchef Jochen Homann.
- „Ein maßgeblicher Einfluss der Energiewende und der steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist auch weiterhin nicht erkennbar“, sagte er.
- Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Verbraucher sank von 15,32 Minuten 2013 auf 12,28 Minuten im vergangenen Jahr.
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