Bei einer Recherche sind wir auf einen Artikel auf der Seite von RenewableEnergyWorld.com gestossen, der den Ölgesellschaften nicht gefallen dürfte. Wie im Blog von gestern bereits beschrieben tut die US Ölwirtschaft so einiges um die eigenen Interessen zu schützen und die Erneuerbaren Energien zu stören und klein zu halten. Dass dies nicht unbedingt erfolgreich ist sehen wir an der deutschen Stromwirtschaft, die die Erneuerbaren jahrelang unterschätzt hat, dann bekämpft hat, aber von der Entwicklung so schwer getroffen wurde, dass die bisherigen Geschäftsmodelle heute tot sind.
Zurück zum Öl:
- Sonne und Wind konkurrieren nicht mit Öl
Öl ist für Autos und die Chemieindustrie; Erneuerbare produzieren Strom. Keine wirkliche Konkurrenz. Öl als Brennstoff für Kraftwerke ist zu teuer. Die Saudis verbrennen seit Jahrzehnten ihr Öl in Kraftwerken (derzeit 35% der gesamten Förderung), kommen in neuester Zeit aber auch auf den Gedanken, dass man Strom mit PV produziert und das Öl lieber exportiert. Führt bei 10 GW PV-Kapazität zu Mehreinnahmen von 65 Mrd. $ in 20 Jahren. Capex und Opex der PV-Anlagen bereits berücksichtigt.
- Der Strompreis steigt weiter
Die wahre Bedrohung für die Erneuerbaren ist nicht billiges Öl sondern billige Elektrizität. Der Großhandelspreis sinkt, die Strompreise steigen aber trotzdem kontinuierlich. Zur Sicherstellung der Dividenden bei RWE und Co. ist das wohl ein Muss.
- Der Preis für PV-Module sinkt weiter
PV ist eine Technologie, kein Brennstoff. Die Wirkungsgrade steigen, mit der produzierten Menge sinken die Preise. Die Deutschen haben den Solar-Markt erschaffen, die Chinesen haben daraus ein Massenprodukt gemacht.
- Elektroautos verkaufen sich mehr schlecht als recht, noch.
Die Automobilindustrie liebt die Evolution, nicht die Revolution. Elektroautos sind ein radikaler Schwenk, bisher ist der Motor das zentrale Aggregat, das befüllt und gewartet werden muss. Wir vermuten dass 2/3 der Werkstätten überflüssig und viel weniger Ersatzteile benötigt werden, wenn vorne oder hinten ein Motor aus dem Regal der Elektroindustrie sitzt, der in Industrieanlagen 20 Jahre nahezu wartungsfrei läuft. Daher sind E-Autos (noch) prohibitiv teuer. Zu teuer für den Massenmarkt.
- Die Benzinpreise sinken nicht so stark wie der Ölpreis
In einigen Ländern hat sich der Benzinpreis (staatlich verordnet) nicht verändert: z.B. in Malaysia, Indonesien und Thailand. Es sinken die Subventionen, die den Staatshaushalt belasten, der Bürger merkt nichts.
In Deutschland läuft das veränderte $:€-Verhältnis entgegengesetzt; wir kaufen Öl in Dollar, für unseren € bekommen wir weniger $.
Dennoch sind die sich täglich mehrfach ändernden Benzinpreise ein Ärgernis, die eigentlich ein Fall für das Kartellamt wären. Aber die tun nichts, vielleicht ist auch da eine erfolgreiche Lobby am Werk.
- Der Ölpreis wird so niedrig nicht bleiben
Hier gibt es Argumente dafür und genauso viele dagegen.
Eins ist sicher: die Erneuerbaren werden jedes Jahr billiger. Nach Einschätzung der Deutschen Bank ist die Netzparität bis Ende 2017 in 80% der globalen Märkte bei PV erreicht.
- Weltweite Investitionen in Saubere Energie fließen weiter
2014 wurde 270 Mrd. $ investiert (siehe unser Blog dazu am 11.04.2015). Es verwundert nur, dass die Aktien von derartigen Unternehmen weiterhin zu billig sind. Viel Potenzial nach oben.
Hier nun der vollständige Artikel, der primär Details zum US Markt anführt: